Verfasser: Sascha Christmann
Es hat so gut angefangen. Voller Vorfreude auf den Champions-League-Abend reisten unsere Supporters aus dem Südwesten mit über 5000 BVB-Fans in die spanische Hauptstadt, um ihren BVB gegen Titelverteidiger Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu spielen zu sehen. Schließlich hatten wir noch eine Rechnung vom Finale in Wembley offen.
Die Aufstellung ließ hoffen: Kobel im Kasten, der zuletzt wenig überzeugende Emre Can auf der Bank. Die Doppelsechs bildeten Sabitzer und Nmecha, während die Abwehr aus Bensebaini, Schlotterbeck, Süle und Ryerson formierte. Im offensiven Mittelfeld spielten Gittens, Brandt und Malen, und ganz vorne zog Guirassy die Fäden.
In der ersten Halbzeit sah alles nach einem perfekten Abend für die Schwarz-Gelben aus. King Kobel hielt seinen Kasten sauber, defensiv ließ man nichts anbrennen und offensiv zeigten wir uns
schnell, konzentriert und präzise. Der BVB startete beeindruckend selbstbewusst und präsentierte sein kaltschnäuziges Champions-League-Gesicht. In der 30. Minute zauberte Guirassy im Madrider
Strafraum mit einer geschickten Drehung das 1:0 für Malen heraus. Kaum vier Minuten später war es Malen, der Gittens die Vorlage zum 2:0 servierte. Gewaltiges Spielglück verhinderte den
Anschlusstreffer durch Madrid, als der Ball innerhalb von zwei Sekunden dreimal die an die Latte schepperte.
In der zweiten Halbzeit drehte Madrid dann auf und machte mächtig Dampf. Ausschlaggebend für das folgende Desaster war Trainer Sahins Entscheidung, in der 55. Minute Waldemar Anton für Gittens zu
bringen und damit von der hervorragend funktionierenden Viererkette auf eine Fünferkette umzustellen. Von da an wirkte die Dortmunder Abwehr zunehmend desorientiert, und dem Mittelfeld ging der
Zugriff auf das Spiel verloren. In der 60. Minute fiel der Anschlusstreffer durch Rüdiger, und in der 62. Minute erzielte Vinicius den Ausgleich. Als schließlich Emre Can in der 76. Minute für
Ryerson auf den Platz kam, um es mit Vinicius aufzunehmen, nahm das Desaster seinen Lauf, und Madrid überrollte Dortmund förmlich. Endstand: 5:2. Trainer Nuri Sahin hat sich hier mit seinen
fragwürdigen Wechseln offenbar völlig vercoacht und muss für diese vermeidbare Niederlage die Verantwortung übernehmen.
Ein schwacher Trost: In der Champions-League-Tabelle steht Dortmund immerhin auf Platz 5 und damit noch vor Real Madrid CF, der mit Platz 9 noch nicht fürs Achtelfinale qualifiziert ist.
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