Autor: Dennis Speth
Einstimmung in der Roten Erde
Nach individueller Anreise trafen wir uns im Biergarten Rote Erde, um uns auf das Spiel einzustimmen und mit einem Mitglied auf dessen Geburtstag anzustoßen. Auch einige Augsburger Fans waren dort – trinkfreudig und locker drauf. Mit gutem bayerischen Hellen kann unser Brinkhoff’s leider nicht mithalten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto wollten die Augsburger auch noch mit uns ein paar Bilder machen und sogar Fanartikel tauschen. Das mussten wir leider ablehnen, denn unsere Fanartikel sind ausschließlich für Mitglieder unseres Fanclubs bestimmt.
Sondertrikot
Recht spät ging es ins Stadion, da wir uns noch ausführlich mit einem Kandidaten unterhielten, der unserem Fanclub beitreten möchte.
Die meisten von uns standen auf unserem Stammplatz in Block 83 auf der Südtribüne. Dieser ist gut an den Südwest-Stickern zu erkennen. Bei bestem Wetter ging es für den ein oder anderen schon in
kurzen Hosen und Trikot ins Stadion. Einige Sondertrikots haben es auch schon ins Stadion geschafft – man konnte jede Menge Altstars aus den Neunzigern erblicken. Ich selbst warte noch auf mein
Sondershirt mit Chapuisat-Aufdruck.
Frust, Pfiffe und VAR-Ärger
Die Nordtribüne war heute komplett in Schwarz-Gelb, da die Gäste nur einen Teil ihres Kontingents nutzten und in der Nordostecke platziert wurden. Akustisch kam nichts auf der Süd an, aber man
konnte regelmäßig viele Fahnen und hüpfende, nackte Oberkörper erblicken.
Auffällig war, dass die Aufforderung von TU im letzten Vorspiel-Heft, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und unter anderem auf Becherwürfe zu verzichten, scheinbar nicht fruchtete – im
Gegenteil: Es wurde sogar noch schlimmer. So wurde der Support in der ersten Halbzeit kurzfristig eingestellt – erst von uns auf der Süd, dann aus Solidarität auch von den Fuggerstädtern im
Gästesektor. Grund dafür war wohl ein Kopftreffer durch einen Becherwurf.
Zur Halbzeit ging es mit einem 0:1-Rückstand und ersten Pfiffen für unsere Spieler in die Kabine. Ihnen war wohl nicht bewusst, dass mit den heutigen Sondertrikots die Meisterschaft von 1995
zelebriert werden sollte. Der VAR war heute aktiver als der BVB. Die Überprüfungen nahmen viel Zeit in Anspruch und wurden mit „Fick dich, DFB!“-Wechselgesängen begleitet.
In der zweiten Halbzeit konnten die Wechsel das Spiel zwar etwas beleben, aber weder in der regulären Spielzeit noch in den acht Minuten Nachspielzeit gelang uns ein Treffer. Irgendwie haben an
diesem Spieltag alle Mannschaften für den BVB gespielt – außer der BVB selbst.
Nach Spielende gab es ein lautes Pfeifkonzert, das seinesgleichen suchte.
Blick nach vorne
Wenn es am Mittwoch spielerisch so weitergeht, war es das dann auch in der Champions League.
Dennoch fahren wir BVB Supporters Südwest in guter Hoffnung mit mehreren Autos, einem Neuner und mit dem Zug nach Nordfrankreich, um unsere Jungs in Lille siegen zu sehen.
Kommentar schreiben
Chris (Dienstag, 11 März 2025 08:49)
"Ihnen war wohl nicht bewusst, dass mit den heutigen Sondertrikots die Meisterschaft von 1995 zelebriert werden sollte. Der VAR war heute aktiver als der BVB." - Sehr schön geschrieben, musste hörbar aus der Nase ausatmen. �Danke!